Schlafapnoe, genauer gesagt das obstruktive Schlafapnoesyndrom (OSAS) und/oder das obstruktive Hypopnoesyndrom (OHOS), ist eine Schlafstörung. Sie ist durch wiederholte oder verlängerte Atemaussetzer während des Schlafs gekennzeichnet.
Dieser Zustand beeinträchtigt die Schlafqualität und kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen. Um die Diagnose besser zu verstehen und wirksame Behandlungen durchführen zu können, ist es wichtig, die vier Arten der Schlafapnoe zu erkennen und zu verstehen. Was sind die Symptome? Welche Ursachen hat sie? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Was sind die Risiken der Schlafapnoe?
In diesem Leitfaden finden Sie detaillierte Informationen.
Was sind die verschiedenen Arten von Schlafapnoe?
Bevor wir uns näher damit befassen, ist es wichtig, die verschiedenen Arten der Schlafapnoe zu verstehen. Hier sind die vier Arten:
- Zentrale Schlafapnoe (CSA)
- Obstruktive Schlafapnoe (OSA)
- Gemischte Schlafapnoe
- Adipositas-Hypoventilationssyndrom (OHS)
Zentrale Schlafapnoe (CSA)
Die zentrale Schlafapnoe ist die am wenigsten verbreitete Form der Schlafapnoe. Sie beruht auf einer Störung der Kontrolle des Gehirns über die Atmung, insbesondere im Hirnstamm.
Während des Schlafs können bei Menschen mit CSA Atempausen oder flache, langsame Atemzüge auftreten. Die Ursachen sind vielfältig, darunter Schlaganfall, Hirninfektionen (Enzephalitis), angeborene Hirndefekte, Opioidkonsum, bestimmte Medikamente oder Exposition in großer Höhe. CSA wird auch bei Personen mit Herzinsuffizienz beobachtet.
Obstruktive Schlafapnoe (OSA)
Die obstruktive Schlafapnoe ist die häufigste Form der Schlafapnoe. Sie entsteht durch einen wiederholten Verschluss des Rachens oder der oberen Atemwege während des Schlafs.
Die Atemwege, die sich von Mund und Nase bis zum Rachen und Kehlkopf erstrecken, können sich während der Atmung verlagern. Diese Art von Apnoe tritt häufig bei übergewichtigen Menschen auf, kann aber bei Menschen jeden Gewichts auftreten. Die Diagnose einer Schlafapnoe wird bestätigt, wenn:
- Während des Schlafs kommt es zu Atemaussetzern,
- In einer Stunde gibt es mindestens fünf Unterbrechungen,
- Jede Unterbrechung dauert über 10 Sekunden.
Zu den Ursachen gehören Fettleibigkeit, Alterung und Faktoren, die zu einer Verengung der Atemwege führen. Der Konsum von Alkohol und Beruhigungsmitteln kann den Zustand verschlimmern. Ein enger Hals oder ein dicker Hals, eine Schilddrüsenüberfunktion, eine gastroösophageale Refluxkrankheit, Akromegalie und ein Schlaganfall tragen ebenfalls zur OSA bei. Schnarchen ist ein weit verbreitetes Symptom, aber nicht alle, die schnarchen, haben Schlafapnoe.
Gemischte Schlafapnoe
Gemischte Schlafapnoe ist eine Kombination aus zentraler und obstruktiver Apnoe. Sie beginnt mit einer zentralen Atemstörung, gefolgt von einer obstruktiven Atemstörung.
Adipositas-Hypoventilationssyndrom (OHS)
Bei OHS verursacht Fettleibigkeit eine Hypoventilation, d. h. die Atmung wird zu flach oder zu langsam. Der Körper strengt sich besonders an, um zu atmen, was das Atmungssystem erschöpft und den Kohlendioxidgehalt im Blut erhöhen kann. Überschüssiges Fett um den Hals drückt die oberen Atemwege zusammen und behindert den Luftstrom.
Risikofaktoren und verschlimmernde Faktoren der Schlafapnoe
Schlafapnoe tritt bei Männern etwa doppelt so häufig auf wie bei Frauen. Zu den Risikofaktoren für verschiedene Arten von Schlafapnoe gehören:
- Alter: Das Altern führt zu einem Verlust des Muskeltonus in den oberen Atemwegen, was einen Kollaps des Rachens begünstigt.
- Übergewicht/Fettleibigkeit: Übermäßige Fettablagerungen um den Rachenraum verengen die Atemwege.
- Kiefer-Gesichts-Profil: Bestimmte Gesichtsstrukturen, wie Retrognathismus oder Zahnfehlstellungen, erhöhen das Risiko.
- Lebensstil-Faktoren: Alkoholkonsum, Rauchen, Medikamenteneinnahme oder Schlafen auf dem Rücken verschlimmern die Schlafapnoe.
Die Folgen einer unbehandelten Schlafapnoe
Unbehandelte Schlafapnoe führt zu verschiedenen Symptomen, darunter:
- Unruhiger Schlaf,
- Schnarchen,
- Unterbrechungen der Atmung,
- Lautes Keuchen bei Wiederaufnahme der Atmung,
- Häufiges nächtliches Wasserlassen.
Schlafapnoe beeinträchtigt die Lebensqualität und führt zu Müdigkeit, Tagesschläfrigkeit, Reizbarkeit, Konzentrationsproblemen und Gedächtnisverlust. Auch das soziale und emotionale Wohlbefinden kann darunter leiden, was zu Isolation oder Depression führen kann. Auch beruflich kann eine unbehandelte Apnoe negative Auswirkungen haben.
Langfristig erhöht sich das Risiko von Herz-Kreislauf- und Stoffwechselproblemen, Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Arteriosklerose und Typ-2-Diabetes, was das Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls erhöht.
Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten
Um Schlafapnoe zu diagnostizieren, verwenden Spezialisten maßgeschneiderte Untersuchungen, darunter auch
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Nächtliche Beatmungspolygraphie: Dabei wird die Atmung mindestens sechs Stunden lang mit Geräten wie Nasendrucksensoren, Bauch- und Brustgurten, Schnarchgeräuschdetektoren und Pulsoximetern zur Messung des Sauerstoffgehalts im Blut aufgezeichnet.
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Polysomnographie: Eine umfassendere Untersuchung, bei der der Schweregrad der Schlafapnoe bestimmt wird. Sie kombiniert:
- Elektroenzephalogramm zur Messung der Gehirnaktivität,
- Elektromyogramm für die Muskelaktivität,
- Elektro-Okulogramm für Augenbewegungen,
- Elektrokardiogramm zur Messung der Herztätigkeit,
- In der Polygraphie enthaltene Atmungssensoren.
Die Überwachung zu Hause mit vernetzten Geräten über mehrere Nächte kann die Diagnosegenauigkeit verbessern.
Zu den Behandlungsmöglichkeiten gehören Medikamente, medizinische Geräte wie die Überdrucktherapie oder orale Geräte und sogar Implantate zur Stimulation des Hypoglossusnervs. Nasale Geräte, wie die von Back2Sleep, sind ebenfalls wirksam.
Schlussfolgerung
Wenn Sie unter anhaltender Müdigkeit, unruhigem Schlaf oder häufiger Tagesmüdigkeit leiden, haben Sie möglicherweise eine Schlafapnoe. Teilen Sie Ihrem Arzt alle Symptome von schlechtem Schlaf, allgemeinem Unwohlsein und Reizbarkeit mit.
Ihr Arzt kann Sie an einen Spezialisten für Schlafapnoe überweisen, der den Schweregrad Ihrer Erkrankung feststellen und eine geeignete Behandlung empfehlen wird.
FAQ
Wie hoch ist die normale Anzahl von Schlafapnoe-Episoden?
- 5-15 Episoden: Leichte Apnoe
- 16-30 Episoden: Mäßige Apnoe
- Über 30 Episoden: Schwere Apnoe.
Welche Krankheiten können Schlafapnoe verursachen?
Ein Schlaganfall kann eine obstruktive Schlafapnoe auslösen. Schlafapnoe ist oft erblich bedingt und hängt mit Faktoren wie Alter und Fettleibigkeit zusammen.
Was verschlimmert die Schlafapnoe?
Übergewicht und Fettleibigkeit sind wichtige Risikofaktoren. Fettablagerungen um den Rachen herum begünstigen eine Obstruktion der Atemwege im Schlaf.
Was ist obstruktive Schlafapnoe?
Die obstruktive Schlafapnoe ist die häufigste schlafbezogene Atmungsstörung, die durch wiederkehrende Episoden einer teilweisen oder vollständigen Blockierung der Atemwege während des Schlafs gekennzeichnet ist.
